Die Stimmberechtigten der Gemende Gossau SG haben am 5. Juni Nein gesagt zu einem Durchgangsplatz für Fahrende. Die Radgenossenschaft ist darüber enttäuscht, ist dies doch bereits das zweite Mal nach der Abstimmung in Thal, dass sich eine Gemeinde in St. Gallen gegen die Fahrenden ausspricht. Doch möchten wir uns bei allen, die sich für diesen Platz eingesetzt haben, bedanken.

Es ist immer schwierig, eine Minderheit zu akzeptieren. Vor allem eine, die man schlecht kennt. Aber wir leben in einer Schweiz der Vielfalt, der Minderheiten und der Kulturen. Wir erwarten, dass diese Einsicht auch in der Mehrheitsgesellschaft, die sich selber aus vielen Minderheiten zusammensetzt, ankommt. Ein Platz für Fahrende ist die beste Gelegenheit, um sich kennenzulernen und Vorurteile abzubauen, denn dies geschieht am schnellsten, wenn sich die Menschen von Angesicht zu Angesicht begegnen.

Wir erwarten, dass die Mehrheitsgesellschaft bereit ist, der offiziell anerkannten Minderheit der Schweizer Fahrenden zu ihrem dringend benötigten Lebensraum zu verhelfen. Nun ist der Kanton St. Gallen in der Pflicht.