Die Generalversammlung der Radgenossenschaft 2017 markierte die Stärke einer traditionsreichen Organisation. Eröffnet wurde sie vom Präsidenten durch eine Schweigeminute und ein jenisches Gebet zum Gedenken an den langjährigen Präsidenten Robert Huber und an alle unsere Verstorbenen

Die Versammlung wählte neu in den Verwaltungsrat: Charles „Nurso“ Ostertag, der sich vor allem der Westschweiz widmen wird. Bestätigt wurden die bewährten Mitglieder: Iris Graf, Hans Gemperle, Pascal Gottier, Willi Gruber.

Daniel Huber, der seit 2009 an der Spitze der Organisation steht, wurde als erfahrener Präsident, der auch den Platz Rania mit bestimmter Hand leitet, einstimmig auf vier Jahre wiedergewählt.

Willi Wottreng, seit Herbst 2014 dabei, wurde als Geschäftsführer ebenfalls für vier Jahre gewählt. Er erhielt vom Präsidenten eine Urkunde als Dank; er engagierte sich vor allem auch im Kampf für die Anerkennung der Jenischen und Sinti in der Schweiz.

 

Als neue Beirätin wurde vorgestellt die Pfarrerin Esther Gisler Fischer aus Zürich Seebach, einigen bekannt vom ökumenischen Gottesdienst an der Feckerchilbi in Bern. Mit Blumen verabschiedet wurde unsere Sekretärin Denise Merz, die uns aus persönlichen Gründen Ende April verlässt.

Im weiteren verabschiedete die Generalversammlung wichtige Geschäfte:
– Die Jahresrechnung, die solide abschliesst sowohl für die Radgenossenschaft wie für die Rania, wurde gutgeheissen und die Verwaltung entlastet.
–  Auf dem Stand- und Durchgangsplatz Rania sollen im Durchgangsbereich höchstens 12 Wohnwagen von Fahrenden gestellt werden können, damit Platz bleibt für die Touristen.

– Einstimmig wurde beschlossen, drei Projekte zur Förderung des Spracherwerbs durch jenische Kinder zu unterstützen: nämlich Sprachnachmittage, ein illustriertes kleines Wörterbuch, ein Kinderbuch auf jenisch. Ohne Sprache gibt es kein Volk. Die Lehrmittel dürfen nur unter Jenischen unter Kontrolle der Radgenossenschaft zirkulieren.
– Einstimmig gutgeheissen wurde ein Protest gegen die Behörden des Kantons Bern, die unseren Verwaltungsrat Hans Gemperle seit Monaten ohne Grund aus der Arbeitsgruppe ausschliessen, die sich mit Lebensraum für Fahrende befasst; dies nachdem es innerhalb von Jenischen zu einer Auseinandersetzung gekommen war, an der Gemperle völlig unbeteiligt war. Der Protest wird dem zuständigen Regierungsrat Christoph Neuhaus offiziell übermittelt werden. Ohne konstruktive Haltung auf beiden Seiten gibt es keine Fortschritte im Kanton Bern.

Informiert wurde über die geplanten internationalen jenischen Kulturtage, die vom 5. bis 7. Mai 2017 im nahen Singen stattfinden werden und es wurde zur Teilnahme eingalden.

Die Generalversammlung umrahmten Silvio Abt und Adam Huser mit ihrem Handörgelispiel. Jasmine Gruber hat zwei wunderbare Kuchen gebacken, auf denen das Wappen der Radgenossenschaft prangte. Beim Mittagessen konnte auch mit den anwesenden Gästen diskutiert werden: etwa dem neuen Geschäftsführer der Stiftung Zukunft Schweizer Fahrende Simon Röthlisberger, dem Präsidenten der Sinti Schweiz Fino Winter und dem Vertreter von Romano Dialog, Kemal Sadulov.