Erklärung der Radgenossenschaft:

Wir müssen die Schuldigen benennen und ausschliessen

In Rapperswil-Jona haben sogenannte „Fahrende“ – so die Medien – nach einer Hochzeit eine Situation hinterlassen, die von vielen zu Recht als „Sauerei“ bezeichnet wird. Details ersparen wir. Bezahlt wurde ebenfalls nicht. Es waren unseres Wissens Roma aus Frankreich und Deutschland. Wir erklären hier, dass sie allen sogenannten Fahrenden geschadet haben, Jenischen, Sinti und Roma.

Wir alle müssen unsere bisherige Einstellung ändern und offen gegen jedes derartige Verhalten Stellung nehmen. Wer nach einem Halt eine Sauerei hinterlässt, zerstört unsere Lebensgrundlage, zerstört den Spontanhalt und den guten Willen der Sesshaften, die uns Land zur Verfügung stellen.

Bisher galt ungeschrieben das Gesetz: Jenische oder Sinti und Roma „mamsen“ nicht. Das heisst, sie verraten nicht, wenn irgendwelche Familien aus ihren Reihen gegen Regeln verstossen. Die Radgenossenschaft erklärt hier: Dieses Gesetz des Schweigens darf nicht gelten, wo die eigenen Lebensgrundlagen zerstört werden.

Es gibt nämlich ein anderes altes Gesetz, das in Vergessenheit geraten ist: Wer seinen Angehörigen, seiner Familie, seinem Stamm schadet, wird ausgeschlossen. Der Kampf für den Spontanhalt ist vermutlich der wichtigste Kampf unserer Volksgruppen in den nächsten Jahren. In andern Ländern ist das freie Reisen bereits verboten.

Wir werden künftig jedes derartige Verhalten anprangern, das uns allen schadet; wir werden die Schuldigen nennen, egal ob es Roma, Sinti oder Jenische sind. Wir müssen es, im Interesse unseres Überlebens. Wir schweigen nicht länger.

Radgenossenschaft, der Verwaltungsrat, 23. Juli 2018