Die Zwangseinbürgerungen nach 1850
Wie das wirklich war.
Bericht des Bundesrats von 1850 (Bericht Bundesrat)
Das Gesetz von 1850, deutsch (Gesetz deutsch)
Das Gesetz von 1850, französisch, mit kantonalem Walliser Gesetz (Gesetz französisch)
Wie das wirklich war.
Bericht des Bundesrats von 1850 (Bericht Bundesrat)
Das Gesetz von 1850, deutsch (Gesetz deutsch)
Das Gesetz von 1850, französisch, mit kantonalem Walliser Gesetz (Gesetz französisch)
Die 3. überarbeitete Auflage des Buches “Das Jenische in Tirol” von Heidi Schleich ist erschienen.
Dieses Buch über Jenische im Tirol enthält Lexika jenischer Wörter, die in Österreich verwendet werden.
Bestellbar im Buchhandel.

Schleich, Heidi: Das Jenische in Tirol. Dritte bearbeitete Auflage. EYE Literaturverlag der Wenigerheiten, Landeck 2018.
Zitat Simone Schönett, März 2018:
“Nachdem im Jenischen, (m)einer Sprache, die nur im Gedächtnis aufgezeichnet und mündlich weitergegeben wurde, mit jedem Menschenleben mehr als nur eine Bibliothek vergeht, begleitet mich “Das Jenische in Tirol” seit seiner Erstausgabe öfters beim Suchen nach “verlorenen” Worten, die dank Heidi Schleich aber lebendig bleiben.”
Daniel Huber, der heutige Präsident der Radgenossenschaft, verbrachte einen Teil seiner Jugend in einer Wohnung an der Hellmutstrasse und erzählt im Buch “Die lange Geschichte einer kurzen Strasse” von Hannes Lindenmeyer über seine Erlebnisse.
Mehr dazu hier:

Standplatz Geerenweg unter der Europabrücke, in den 1960er Jahren
(Foto aus einem Fernsehbericht.)
Erklärung der Radgenossenschaft:
Wir müssen die Schuldigen benennen und ausschliessen
In Rapperswil-Jona haben sogenannte „Fahrende“ – so die Medien – nach einer Hochzeit eine Situation hinterlassen, die von vielen zu Recht als „Sauerei“ bezeichnet wird. Details ersparen wir. Bezahlt wurde ebenfalls nicht. Es waren unseres Wissens Roma aus Frankreich und Deutschland. Wir erklären hier, dass sie allen sogenannten Fahrenden geschadet haben, Jenischen, Sinti und Roma.
Wir alle müssen unsere bisherige Einstellung ändern und offen gegen jedes derartige Verhalten Stellung nehmen. Wer nach einem Halt eine Sauerei hinterlässt, zerstört unsere Lebensgrundlage, zerstört den Spontanhalt und den guten Willen der Sesshaften, die uns Land zur Verfügung stellen.
Bisher galt ungeschrieben das Gesetz: Jenische oder Sinti und Roma „mamsen“ nicht. Das heisst, sie verraten nicht, wenn irgendwelche Familien aus ihren Reihen gegen Regeln verstossen. Die Radgenossenschaft erklärt hier: Dieses Gesetz des Schweigens darf nicht gelten, wo die eigenen Lebensgrundlagen zerstört werden.
Es gibt nämlich ein anderes altes Gesetz, das in Vergessenheit geraten ist: Wer seinen Angehörigen, seiner Familie, seinem Stamm schadet, wird ausgeschlossen. Der Kampf für den Spontanhalt ist vermutlich der wichtigste Kampf unserer Volksgruppen in den nächsten Jahren. In andern Ländern ist das freie Reisen bereits verboten.
Wir werden künftig jedes derartige Verhalten anprangern, das uns allen schadet; wir werden die Schuldigen nennen, egal ob es Roma, Sinti oder Jenische sind. Wir müssen es, im Interesse unseres Überlebens. Wir schweigen nicht länger.
Radgenossenschaft, der Verwaltungsrat, 23. Juli 2018
Die Radgenossenschaft der Landstrasse hat letzte Woche eine Medienmitteilung betreffend der akuten Notlage an Lebensraum für Jenische, Sinti und Roma verfasst und an verschiedene Medien wie Radio, TV und Zeitungen versandt.
Die ganze Medienmitteilung kann hier eingesehen werden:
Wir betrauern Max Läubli
Wir haben soeben erfahren, dass der Kunstmaler Max Läubli im Alter von 85 Jahren gestorben ist. Er war in den 1990er Jahren Sekretär der Radgenossenschaft, ein engagierter Aktivist und liebenswürdiger Mensch. Bekanntgeworden ist er vor allem auch durch seine vielen Illustrationen, die er im “Scharotl” veröffentlicht hat. Sie haben das Bild der Zeitung in jenen Jahren geprägt. Wir publizieren hier das Titelbild vom Juni 1996. Das übrigens dokumentiert, dass die Probleme in den letzten zwei Jahrzehnten unverändert dieselben geblieben sind. Weiter Illustrationen werden wir im Sommer-Scharotl veröffentlichen. Wir halten Max Läubli in ehrendem Andenken und entbieten seinen Angehörigen unser herzliches Beileid. Die Radgenossenschaft.

Die Jenischen schlagen Alarm – Die Existenz einer nationalen Minderheit ist bedroht. Brief der Radgenossenschaft an den Bundesrat, die Schweizer Regierung.
Im Kanton Bern hat eine Hetze gegen “Fahrende” begonnen. Zuerst hat es die ausländischen Fahrenden, Roma, die in Wileroltigen Halt machten, getroffen. Aber da unter dem Namen “Fahrende” alle Gruppen in einen Topf geworfen werden und zugleich gegeneinander ausgespielt werden, verschlechtert sich auch die Situation der Jenischen und der Sinti. Die Radgenossenschaft hat am 16. August 2017 einen Brief an den Gesamtbundesrat – die schweizerische Landesregierung – und an Bundesrat Berset geschrieben, in dem er den wachsenden Rassismus und die sich verschlechternde Situation darlegt. Der Bundesrat hat in einem Schreiben am 24. Oktober geantwortet und erklärt, dass er ein Aktionsprogramm umsetzen werde. Hier die Dokumente: Die Radgenossenschaft hat eine einfache Botschaft: Erstens: Es braucht Plätze für alle Gruppen. Zweitens: Es haben alle Familien die Plätze sauber zurückzulassen, so wie sie die Plätze anzutreffen wünschen. So einfach ist das.
The Yenish sound the alarm – a national minority’s existence is under threat. Letter of the Radgenossenschaft to the “Federal Council”, the Swiss government.
Brief der Radgenossenschaft an den Bundesrat vom 16. August 2017 (PDF)
Letter in englisch, august 16th 2017 (PDF)
Jenische und Sinti haben uns in den letzten Wochen gefragt, wofür die Stiftung „Zukunft für Schweizer Fahrende“ da ist.
Im Bundesgesetz aus dem Jahr 1994 zur Stiftungsgründung hiess es: „Der Bund unterstützt zur Sicherung und Verbesserung der Lebenssituation und zur Wahrung des kulturellen Selbstverständnisses der fahrenden Bevölkerung die privatrechtliche Stiftung ‘Zukunft für Schweizer Fahrende’.“
Die Stiftung muss also helfen, die Lebenssituation der Fahrenden zu verbessern und unsere Kultur zu unterstützen.
Im Bericht ans Parlament sagte der Sprecher der zuständigen Kommission vor dem Nationalrat: Das Bundesamt für Kultur arbeite zu diesem Zweck „eng mit der 1975 gegründeten ‘Radgenossenschaft der Landstrasse’ zusammen, die faktisch als Dachverband der Fahrenden in der Schweiz betrachtet werden kann.“
In einem Bericht des Bundesrates aus dem Jahr 2006 heisst es, die Stiftung sei „eine notwendige Ergänzung zur Radgenossenschaft“, indem sie eben den Staat in seine „Verantwortung“ gegenüber der Minderheit der Jenischen und Sinti einbindet.
In den Statuten der Stiftung, die 1997 gegründet wurde, lesen wir unter dem Punkt „Zweck der Stiftung“: „Förderung der interkantonalen und interkommunalen Zusammenarbeit in Bezug auf die Einrichtung und Verwaltung von Stand- und Durchgangsplätzen für die fahrende Bevölkerung der Schweiz.“
Präsident der Stiftung „Zukunft für Schweizer Fahrende“ ist seit 2016 der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus. Christoph Neuhaus hat also als Präsident der Stiftung „Zukunft für Schweizer Fahrende” die Aufgabe, zusammen mit den Behörden für die Schaffung von Stand- und Durchgangsplätzen für die Fahrenden in der Schweiz zu sorgen, unsere Kultur zu unterstützen und dabei mit der Radgenossenschaft und anderen Organisationen von Jenischen, Sinti und Roma zusammenzuarbeiten.
Die Radgenossenschaft der Landstrasse begrüsst, dass der schweizerische Bundesrat am Mittwoch, 21. Dezember 2016 beschlossen hat, die Jenischen und Sinti in der Schweiz anzuerkennen. Dies ist ein längst fälliger Schritt, den wir seit den 1990er Jahren verlangt haben. Der Gesamtbundesrat bestätigt nun, was Bundesrat Alain Berset bereits am 15. September 2016 in einer historischen Rede an der Feckerchilbi in Bern ausgesprochen hat.
Dass die Jenischen und Sinti nun endlich als ethnische nationale Minderheit der Schweiz gelten, ist vor allem der Petition zu verdanken, welche die Radgenossenschaft, der Verein Schäft Qwant und die Cooperation jenische Kultur im Frühling dieses Jahres eingereicht haben.
Wir erwarten nun, dass der Bund sich stärker engagiert bei der Schaffung von Stand- und Durchgangsplätzen, dass er Projekte für Stärkung der Kultur der Jenischen unterstützt und seinen Einfluss geltend macht, dass die anerkannten Minderheiten endlich auch Eingang in den regulären Schulstoff finden.
Die Radgenossenschaft setzt sich dafür ein, dass die Jenischen zusammen mit den Sinti / Roma auch europaweit anerkannt werden und unterstützt entsprechende Bestrebungen unserer befreundeten Organisationen in den Nachbarländern und den übrigen europäischen Ländern.
Die Radgenossenschaft hat eine eigene Flagge: Der Igel (der “Stacherlig”) ist ein beliebtes Symbol bei Jenischen und Sinti. Es findet sich etwa auf Facebook-Einträgen mit guten Wünschen zu Geburtstagen oder auch nur zum neuen Tag. Die Beziehung zum Igel stammt aus der Zeit, da dasl noch ein Armeleute-Essen war. MIttlerweile ist der Igel auch für Jenische und Sinti ein geliebtes Tier. Auf unserem Wappen ist der Stacherlig aber nicht einfach ein Tierchen, das man zum Fressen gern hat. Er widersetzt sich, er kämpft, er wehrt sich gegen Bevormundung, und er beherrscht die alte jenische Sportart: Boxen. So ist er ein Symbol des Widerstandes gegen Unterdrückung und Diskriminierung aller Art. Im Hintergrund der Flagge sehen wir die grüne Wiese und den sonnengelbe Himmel, das runde Rad des Scharotl und das dreieckige Ohrringchen der Elemente. Das Scharotl steht auch für Glück und Schicksal. Die Elemente sind je nach Auffassung Erde, Feuer, Wasser. Der kämpferische Igel ist jetzt unser modernes Wappenzeichen.
Der Igel kann bei uns bestellt werden:Es gibt diesen Igel als Flagge, als Wimpel, als T-Shirt
– Flagge: Fahnentuch, 120 x 90 cm, 45 Fr. plus Porto (Selbstkostenpreis).
– Wimpel: 10 cm Höhe, mit Kordel, 10 Fr. plus Porto.
– T-Shirt: ärmellos schwarz, Grössen L und XL, 30 Fr. plus Porto; andere Grössen nach individuellem Wunsch.