Unser Begegnungszentrum in Graubünden

Die Rania ist ein Campingplatz in der Gemeinde Zillis (GR) und mehr. Er ist ein Stand- und Durchgangsplatz für jenische und Sinti. Und ein Übernachtungsort vor allem für Tagestouristen. Die Radgenossenschaft hat ihn Mitte 2016 übernehmen können und bewirtschaftet ihn seither. Ein Platz, 32 Kilometer hinter Chur, oder eine halbe Fahrstunde, am Ausgang der wildromantischen Viamala-Schlucht.

Er ist unser Platz und ein kleiner, aber wichtiger Rückzugsort für Jenische und Sinti. Ein Ort, wo sie in Ruhe gelassen werden, ein Ort, wo sie willkommen geheissen sind, ein Wort, wo sie ihre Kultur pflegen können. Und es ist ein Ort der Begegnung zwischen allen Menschen und Gruppen..

In der Rania haben wir darum auch den historischen hölzernen Wohnwagen aufgestellt, den die Radgenossenschaft hat erwerben können. Ein Blickfang und ein kultureller Anziehungspunkt.

Auf unsere Rania sind wir stolz. Auch weil hier alle willkommen sind, egal ob es Jenische, Sinti oder andere Menschen sind. Egal ob sie zur Radgenossenschaft stehen oder sich anders engagiert haben. Bei uns ist niemandem wegen Vorurteilen gekündigt worden. Akzeptieren muss man halt, dass an der Fahnenstange neben der Gemeinde- und der Bündnerfahne auch unsere Igel-Fahne weht.

2024-12-10T14:39:33+01:001. December 2024|

Rekurs der Radgenossenschaft gegen die Gemeinde Thal

 

Die Gemeindebehörde von Thal im Rheintal (SG) hat die Schaffung eines
Durchgangsplatzes für Schweizer „Fahrende“ abgelehnt Die Radgenossenschaft
der Landstrasse hat dagegen Rekurs eingelegt. Wir stützen uns vor allem auf die
Grundrechte von Minderheiten, welche nicht ohne Not eingeschränkt werden dürfen.
Wir publizieren hier einige Textstellen aus unserem Rekurs:

2024-12-10T14:39:19+01:0020. November 2022|

Das offene Feuer muss erlaubt sein

Die Radgenossenschaft hat an alle Kantonsregierungen der Schweiz ein Schreiben verschickt. Der zentrale Text lautet:

Sehr geehrte Damen und Herren

Wir möchten Ihnen hier ein wichtiges Anliegen der fahrenden Jenischen und Sinti zur Kenntnis bringen. Seit Generationen versammeln sich Jenische und Sinti ums offene Feuer, das ein Mittelpunkt ihrer Kultur ist, weil es Begegnungen, Gespräche zur Lösung von Problemen und Konflikten, aber auch Zentrum von Unterhaltung und Freizeit darstellt. Da sind jeweils Männer und Frauen bei Debatten und Unterhaltung zusammen und die Kinder nie fern.

Nun zeichnet sich in den letzten Jahren in den Planungen der zuständigen Kantonsverantwortlichen eine Entwicklung ab, die diese Kultur ins Herz trifft. Möglicherweise ohne viel zu denken wird bei der Verfassung von Platzreglementen geradezu routinemässig hineingeschrieben, dass das offene Feuer auf diesen Plätzen nicht erlaubt sei.

Die Gründe dafür sind uns unbekannt. Wenn es die Brandgefahr sein sollte, müssen wir darauf hinweisen, dass die Jenischen und Sinti seit jeher auf ihren Plätzen mit Feuer umgegangen sind und im Unterschied zu irgendwelchen Touristen und Campern oder zu Besuchern von Erst-August-Anlässen genau um die Gesetze des Feuers und die Regeln der Brandverhütung wissen. Es ist uns denn auch kein Fall bekannt, wo das Feuer zu Problemen geführt haben sollte – und den Behörden sicher auch nicht.

Wir stützen uns auf eine Facebook-Umfrage bei Angehörigen unserer Minderheiten, die uns klar beauftragt haben, für das offene Feuer als Kulturgut der Jenischen zu kämpfen und gegen Reglemente, die das verbieten, zu protestieren. Wir müssen unsere Leute dementsprechend auch ermutigen, auf den Plätzen das Lagerfeuer auch dort anzuzünden, wo ein Reglement es verbietet, und wir werden ihnen beistehen, wenn sie deswegen Schwierigkeiten bekommen sollten.

Die Radgenossenschaft

Reaktionen

Bislang haben wir von folgenden 4 Kantonen die offizielle Rückmeldung erhalten, dass das offene Feuer erlaubt ist: Graubünden, Thurgau, Zug und Aargau. Darauf kann man sich berufen. Ein allgemein geltendes Feuerverbot infolge hoher Feuergefahr (z.B. nach einer langen Hitzeperiode) müsste selbstverständlich auch von Jenischen und Sinti in der betreffenden Region eingehalten werden. Wir kämpfen weiter dafür, dass das Feuer überall erlaubt bleibt!

2022-12-05T10:17:47+01:0016. November 2022|

Buch “Jenische Reise”

Der Geschäftsführer der Radgenossenschaft Willi Wottreng ist auch bekannt als Schriftsteller. Ende September 2020 erscheint sein neuestes Buch „Jenische Reise“ (im Bilgerverlag). Geschildert wird die Reise der bald tausendjährigen Anna durch die Jahrhunderte. Wie sie liebt, leidet, kämpft, sich durchschlängelt, alle Gewerbe ausübt und so überlebt. Eine unverwüstliche Jenische eben.

Es ist keine wahre Geschichte, sondern eine Erzählung, wie man sie am Lagerfeuer in tausendundeiner Nacht herumreichen könnte. Anna führt uns von Lothringen nach Ungarn, von Antwerpen bis Thessaloniki und tief in die Schweizer Alpentäler.

Historische Begebenheiten wurden dabei ins Romangeschehen eingenäht, damit ein aus tausend Fäden verwobener üppiger Teppich entstehe. Ein Bildteppich zur legendenreichen Geschichte jener Hunderttausende Menschen, die heute in Europa eine grenzüberschreitende Volksgruppe bilden: der Jenischen.

So will das Buch nicht nur eine Reise durch Europa und durch die Jahrhunderte sein. sondern auch durch die jenische Seele.

Weitere Informationen für Medien und Interessierte finden Sie hier:

Jenische Reise eine ungewöhnliche Neuerscheinung

 

 

 

2024-12-10T14:46:56+01:0020. October 2022|

Wohnwagen auf Privatland: Leitfaden und Mustervertrag für Behörden und Betroffene

Immer wieder kommt es zu Konflikten, wenn Bauern ihr Privatland an Jenische, Sinti oder Roma vermieten wollen. Die Beteiligten – inklusive Gemeindebehörden – kennen die Rechtslage oft nicht genau. Die Radgenossenschaft der Landstrasse hat zusammen mit der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz GMS ein Merkblatt verfasst, welches die Situation kurz und prägnant darlegt; dazu gehört auch ein Mustervertrag. Beides kann hier heruntergeladen werden oder in gedruckter Form bei der Radgenossenschaft bestellt werden.

Leitfaden deutsch (PDF)

Mustervertrag deutsch (PDF)

Leitfaden französisch (PDF)

Mustervertrag französisch (PDF)

2024-12-10T14:37:57+01:004. October 2022|

Notfallstandplatz für «Fahrende» im Albisgüetli

Der Zürcher Gemeinderat hat am 13. Januar beschlossen, dass die Stadtregierung im Albisgüetli einen Notfallstandplatz für die Jenischen und Sinti aus der Region schaffen soll.  Wir danken unserm Geschäftsführer Willi Wottreng, der sich als Zürcher Gemeinderat für unsere Leute so einsetzt und dieses Postulat gemacht und mit einem Kollegen von der AL eingereicht hat. Der Vorstoss wurde mit 103 gegen bloss 11 Stimmen überwiesen. Ein Erfolg für die Radgenossenschaft. Bravo Willi. Die Radgenossenschaft.

Dazu eine Meldung der SDA:

Der Zürcher Stadtrat soll prüfen, wie auf dem Albisgüetli 15 Stellplätze für Fahrende eingerichtet werden können. Die Plätze sollen in Notfallsituationen wie der derzeitigen Corona-Pandemie zur Verfügung gestellt werden.

Die bestehenden Plätze in Zürich-Altstetten und Zürich-Seebach seien bereits in pandemielosen Jahren gut gefüllt, heisst es im am Mittwoch vom Gemeinderat überreichten AL-Postulat. Wegen der aktuell geltenden Abstandsregeln verringerten sich die vorhandenen Standplätze nochmals.

Dadurch würden Familien, die seit Jahren zu Zürich gehören, verdrängt, sagte die AL zu ihrem Postulat. So entstünden auch Platzprobleme an anderen Orten.

Das Postulat fordert, dass der Platz mit «minimaler Infrastruktur» ausgerüstet wird – Strom, Wasser und Containertoiletten – und in Notfällen kurzfristig in Betrieb genommen werden kann.

Stadtrat Michael Baumer (FDP) sagte, der Stadtrat anerkenne die Problematik, einer temporären Belegung stehe eigentlich nichts entgegen. Allerdings brauche es etwa zonenrechtliche Abklärungen beim Kanton. Dazu stellten sich betriebliche Fragen beispielsweise bezüglich Wasser- und Stromversorgung. «Das sind aber lösbare Probleme.»

 

Der Artikel ist ebenfalls online hier zu finden:

Zürcher Gemeinderat will Standplätze für Fahrende auf Albisgüetli (bluewin.ch)

 

2024-12-09T13:58:00+01:0019. January 2021|
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